Wilhelm Busch, ein Volkspoet,
der wusste wie das Reimen geht.
Ein Gedicht in Wilhelms Norm,
buschinesker Reimeform,
mich Anglizismen zu verwehren,
der deutschen Sprach zu Ehren,
und weil der Wilhelm reimte so,
nenn ich es einen Buschido.

Eine Buschido Menschgeschichte,
geverste Zeilenreimgedichte,
vom Wesen derer Kunde geben,
die auf dieser Erde leben.

Was wir so alles angerichtet,
wie man eine Welt vernichtet,
gleich einer üblen Moritat,
kurz, was der Mensch verbrochen hat.

Von den Bäumen auf den Boden,
in die Steppe umgezogen,
aufgerichtet sich im Gang,
ein schlauer Aff mit Tatendrang.

Wohnsitz war die Felsenhöhle,
Worte gab es noch nicht viele,
denn gar schwierig war die Sache,
zur Entwicklung einer Sprache.

Nun ganz aufrecht auf den Beinen,
galt es Menschen zu vereinen.
Der Verbund von richtig vielen,
diente neuen Lebenszielen.

Immer klüger wurd das Wesen,
das vormals affenhaft gewesen.
Es entwickelt Wir-Gefühl,
und gänzlich neuen Lebensstil.

Dank Sippenbildungsintention,
entstand die Zivilisation, noch war
man doof und wusst nicht viel,
doch bald wars da, das Machtgefühl.

Machtgefühl bedeutet Wollen,
wolle das, was andre sollen.
Nun gab es Ich und Mich und Mein,
ein egomanes Wichtigsein.

Die Idee von Gut und Schlecht,
von Ordnung und gerechtem Recht.
Doch auch falsch bezeugen,
und selbiges zu beugen.

Es galt andrer Menschen Denken,
gezielt zu steuern und zu lenken.
Nützlichen opportun hofieren,
dem Mob die Richtigkeit diktieren.

Man erfand den Hass, den Zaun,
das Grenzen ziehen und Mauern bauen.
Es gab Moral und Religion,
der Weise ahnt das Ende schon.
Je klüger so ein Menschlein ist,
desto größer auch der Mist,
den es realisieren kann,
das geht bis hin zum Größenwahn.

Wenn Dinge nicht so gehen,
wie die es gerne sehen,
die sich als Gutmensch propagieren,
um die Menschheit zu regieren ...

... haben schlaue Affen Waffen,
können Affen Frieden schaffen.
Wer nicht gefügig, den mach tot,
der Rest gehorcht in Angst und Not.

Das Menschentier, es rafft und giert,
bedient sich gänzlich ungeniert,
es nimmt und schlachtet aus,
macht Geldgewinn und Müll daraus.

Man untersucht Genome,
spaltet Nationen und Atome,
pisal gebildet und studiert,
wird genormt und konsumiert.

Wer hat was und wann wieviel,
da bleibt kein Platz für Mitgefühl,
kein Sinn für Leben und Natur,
der Mensch ein ICH unendlich stur.

Geist ersetzt durch Effizienz,
die Konsequenz der HirnPotenz,
vergiftet Essen, Erde, Luft,
blächelt den, der Einhalt ruft.

Immer schneller geht das Laufen,
schneller haben, schneller kaufen.
Geht es ihm gut und andern schlecht,
empfindet Mensch es als gerecht.

Oder zumindest akzeptabel,
fühlt sich als Weltennabel,
ein kluges Individuum,
doch in der Masse massig dumm.
Der Mensch verliert in seiner Gier,
das Maß, die Liebe und das Wir.
Dinge können seinen Leben,
weder Sinn noch Tiefe geben.

Auch wenn das Klima sich erwärmt,
der Mensch erkaltet und verhärmt.
Die Erde leidet Konsequenz,
un-menschlicher Intelligenz.

So begann ein muntres Sterben,
das wir nicht überleben werden.
Erst stirbt der Baum und das Getier,
und am Ende sterben wir.

Es wird verschwinden was nur stört,
was nicht auf diese Welt gehört.
Denn der Erde, voll Geduld,
bleibt man nicht ewig etwas schuld ..

.. doch, was ich sagen will,
ist nicht in Zeilen,
nicht in Versen zu verfassen,
mag nicht in Wilhelms Reimform passen.

Manchmal,
wenn alles ganz leise,
ganz still,
dann schließ ich einfach die Augen.
Dann versuch ich die Welt
aus der Sicht eines Baumes,
eines Granitsteins
oder einer Kolibakterie zu sehen.

Das Ergebnis ist ernüchternd.
Menschen können und wollen es nicht verstehen.
Aber Intelligenz ist keine Lösung.
Intelligenz ist ein Problem.

 

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